Auf der „Straße der Wunder“ mit John Irving

Wenn ich groß bin, lese ich auch mal John Irving. Das habe ich mir felsenfest vorgenommen, denn von keinem Autor stehen bei uns zu Hause mehr Bücher herum, als von diesem amerikanischen Erfolgsautoren. Es ist der Lieblingsautor meiner Frau Mama und sie gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn man über John Irving spricht. Ich glaube sie hat bereits alles gelesen, was man von ihm in die Finger bekommen kann. Und sie freut sich immer, wenn nach Jahren mal wieder ein neuer Irving erscheint.

John Irvin ist Mamis Lieblingsautor, wird es irgendwann auch meiner?

Wenn Mami einen Irving zu Ende gelesen hat, braucht sie immer erstmal eine gewisse Zeit um zum nächsten Buch zu greifen. Sie sagt, dass John Irving seine Figuren immer so lebhaft und lebendig beschreibt, dass man das Gefühl hat, sie persönlich zu kennen. Und so muss man sich von seinen Romanhelden erst verabschieden bis man sich wieder neuen Geschichten widmen kann. Aber das macht richtig gute Literatur ja auch aus und deshalb freue ich mich schon darauf, wenn ich eines Tages die Irving-Reife erreicht habe. Allein die Jugendweihe hat wohl noch nicht ausgereicht. Jedenfalls ist meine sehr geehrte Frau Mama der Meinung, dass auch der neue Roman mit dem Titel „Straße der Wunder“ noch nichts für unsere Altersgruppe ist. „Auf keinen Fall“, waren ihre genauen Worte.

"Straße der Wunder" von John Irving: Das Cover ist cool und die Story klingt auch für mich interessant. Aber Mami meint, ich habe noch nicht die Irving-Reife. Ach, Menne...
„Straße der Wunder“ von John Irving: Das Cover ist cool und die Story klingt auch für mich interessant. Aber Mami meint, ich habe noch nicht die Irving-Reife. Ach, Menno…

Ich darf noch nicht auf die „Straße der Wunder“

Warum eigentlich nicht, es geht doch um zwei Kinder, um Zirkus und um Wunder. In meinen Ohren klingt es gar nicht so erwachsen. Und ein paar Ausschnitte konnte ich auch schon hören, denn Mami fährt seit Wochen nicht mehr mit Radiomusik im Auto, sondern mit John Irving auf der „Straße der Wunder“. Sie genießt den neuen John Irving jetzt nämlich als Hörbuch von Random House Audio und findet es grossartig.

Und wer liest vor?

Vorgelesen wird das Ganze von dem Schauspieler Johannes Steck und ich kann versichern, dass er einen tollen Erzähler abgibt. Woher ich das weiß? Immer wenn Mami mich irgendwohin fährt, schnappe ich in ihrem Auto natürlich einige irvingsche Töne auf und ich muss gestehen, die Sprache und Ausdrucksweise ist wirklich faszinierend.

Allerdings muss ich Mami wirklich Recht geben, es ist schon sehr erwachsen, was dieser John Irving schreibt und ich werde noch ein paar Jahre warten, ehe ich mir den ein oder anderen Roman von ihm vornehme. Vielleicht beginne ich auch einfach mal mit einem Film, denn viele seiner Werke wurden verfilmt und wurden auf diese Weise auch einem grösserem (oder auch jüngerem) Publikum zugänglich gemacht. So zum Beispiel „Garp und wie er die Welt sah“ mit Robin Williams oder auch „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ mit Tobey Maguire und Charlize Theron.

Aber nun zurück zur „Straße der Wunder“, denn nun darf Mami noch kurz berichten, wie sie es fand, den neuen John Irving Roman zu hören und nicht wie üblich, zu lesen.

John Irving, Johannes Steck und Random House Audio machen es möglich: Mit dem Hörbuch auf der "Straße der Wunder".
John Irving, Johannes Steck und Random House Audio machen es möglich: Mit dem Hörbuch auf der „Straße der Wunder“.

Das sagt Mami zu John Irvings „Straße der Wunder“:

Auch der neue John Irving Roman „Straße der Wunder“ nimmt den Leser wieder mit auf eine Reise durch das Leben seiner Protagonisten. In diesem Fall ist es der hinkende Juan Diego, der mit seiner Schwester Lupe auf einer Mülldeponie in der mexikanischen Stadt Oaxaca lebt. Die Mutter ist eine Prostituierte und die Kinder werden hauptsächlich durch familienfremde Mitmenschen erzogen. Da wären der Jesuitenpater Pepe oder der Chef der Mülldeponie. Da ich vor vielen Jahren selbst einmal einige Tage in Oaxaca verbrachte, hat es mich besonders fasziniert die ganz andere, den Touristen vorenthaltene Seite dieser wunderschönen Stadt geschildert zu bekommen. John Irving schafft es nicht nur seine Romanfiguren, sondern auch die Handlungsorte lebendig werden zu lassen. Egal, ob man sie jemals wirklich gesehen hat, oder nicht.

Zurück zu den Figuren: Der vierzehnjährige Juan Diego bringt sich auf wundersame Weise selbst das Lesen bei. Und seine dreizehnjährige Schwester besitzt hellseherische Fähigkeiten. Diese Art Wunder gibt es viel in der Erzählung und so landen die beiden Kinder irgendwann beim Zirkus. „Straße der Wunder“ wird in zwei Erzählsprünge unterteilt. Wir erfahren anhand von Träumen und Erinnerungen des alternden Juan Diegos, der es als Schriftsteller inzwischen weit gebracht hat, die Begebenheiten und Wunder seiner Kindheit.

Der kranke Juan Diego unternimmt eine wundersame Reise in Richtung Lebensende.

So, nun will ich aber nicht zuviel verraten. Aber ich habe es sehr genossen dieses Hörbuch zu erleben. Einen Roman über die Reise des Lebens beim Autofahren erzählt zu bekommen, fand ich sehr passend. Und auch meine anfängliche Skepsis, dass man John Irving eigentlich lesen sollte, ist verflogen. Johannes Steck liest „Straße der Wunder“ auf unterhaltsame Weise und sein Erzähltempo wird John Irvings Geschichte absolut gerecht.

Es waren wundersame 21 Stunden und 15 Minuten, die ich auf der „Straße der Wunder“ verbringen durfte.

Drei CDs vollgepackt mit wundersamen Begegnungen, John Irving satt, sozusagen.
Drei CDs vollgepackt mit wundersamen Begegnungen, John Irving satt, sozusagen.

Und, ja ich bleibe dabei: John Irving ist grossartig, aber nichts für Kids oder Teens.

Aber als Geschenk für Eltern (vielleicht für liebe Mamis ;)?) ist dieses Hörbuch phantastisch und kaufen kann man es hier gleich bei AMAZON.

 

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