Erinnerung und Vergänglichkeit, was bleibt von uns?

Der Herbst ist immer eine gute Zeit für nachdenkliche Themen und heute geht es um Erinnerung und Vergänglichkeit. Und darum, was von uns eigentlich bleibt. Okay, als (noch) Vierzehnjährige brauche ich mir über die Vergänglichkeit vielleicht noch nicht soviel Gedanken machen. Es soll hier aber nicht nur um meine eigene Vergänglichkeit und Erinnerung gehen.

Aber fangen wir mal damit an, wieso mich das Thema im Moment so beschäftigt. Die Schule ist schuld. Ja, ist klar, die ist doch immer Schuld, oder? In den Ferien ist Schule doch nur Erinnerung. Naja, nicht ganz. Auch die Ferien sind ja vergänglich. Und bei uns heißt es dann Geschichts-Ausarbeitung abgeben.

Und die handelt irgendwie von Erinnerung und Vergänglichkeit

Das werde ich euch erklären: Wir haben die Aufgabe über ein Denkmal für gefallene Soldaten aus dem 1.Weltkrieg zu schreiben. Dazu haben wir uns die Gedenkstätte natürlich angesehen. Sie liegt auf einem unserer Friedhöfe. Naja, und während man da an den vielen Grabstätten vorbei läuft kommen eben so Gedanken. Das kann man gar nicht verhindern, denn Begriffe wie Erinnerung und Vergänglichkeit kommen ganz allein in meinen Kopf. Geht es euch auch so?

Wir haben uns jedenfalls auf dem Weg über Seelen unterhalten und überlegt, ob es sie überhaupt gibt. Ob sie dann gut oder böse sind. Ob die Umstände des Todes eine Rolle spielen, wie eine Seele sein wird. Spannendes Thema, oder? Auf jeden Fall waren wir sehr bewegt, als wir gesehen haben, dass die Soldaten nicht viel älter waren als wir selbst. Und was bleibt jetzt von ihnen? Ein unleserlicher Grabstein auf einer Wiese, oder gar keiner. Eine Erinnerung an einen unsinnigen Krieg.

Ab und an liegen auch noch Blümchen auf einzelnen Steinen. Sie sind also nicht vergessen.
Insgesamt liegen hier wohl über 250 Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg.
So sahen die meisten Grabsteine aus, aber sie sind noch da und erinnern uns.
Nur noch ein Schatten in der Geschichte.
Eine Pusteblume als Grabschmuck.
Ein passendes Symbol für die Vergänglichkeit.

Mir kommen diese Gedanken über Erinnerung und Vergänglichkeit immer besonders an Orten dieser Art.

Dieses Bild braucht keinen Untertext, wie ich finde.
Dieses Bild braucht keinen Untertext, wie ich finde.

An Orten mit Geschichte ist die Frage, was von uns eines Tages wohl bleibt, sehr präsent. Wie ist es bei euch, macht ihr euch Gedanken über die Vergänglichkeit, oder ist es einfach noch zu weit weg für uns?

Wer hier nicht über die Erinnerung und Vergänglichkeit nachdenkt, dem ist wohl alles egal....
Das war auch so ein Moment, denn die Aura von Stonehenge ist schon sehr besonders.
Aber vielleicht gibt es irgendwann doch Zeitreisen, dann können wir es herausfinden.
So viele Mythen ranken sich um diese Steine und wir werden nie ganz genau wissen, was sie für die Erbauer wirklich bedeuteten.

Es ist eine merkwürdige Vorstellung, dass wir alle nur eine bestimmte Zeit auf der Erde sind und sich irgendwann niemand mehr an uns erinnern wird. Es sei denn, wir hinterlassen ein paar schöne Gedichte wie Herr Goethe, oder malen ein paar (irgendwann wertvolle) Bilder wie Modigliani. Also, allein mit Blogschreiben wird das nichts mit der Unsterblichkeit, das ist mir schon klar. Und so eine eher traurige Unsterblichkeit wie die Soldaten oben oder eine böse Berühmtheit wie Jack the Ripper wollen wir ja auch nicht. Also wir brauchen noch eine zündende Idee, Leute. Wir wollen doch alle in guter Erinnerung bleiben.

Wären Zeitreisen vielleicht die Lösung, würde die Vergänglichkeit dann keine Rolle mehr spielen? Dann könnten wir uns alle besuchen. Oh, das wäre cool!

Dann könnten wir vielleicht auch zurück reisen und Dinge ungeschehen machen, wie zum Beispiel den Tod des FCM-Fans Hannes, der am 2. Oktober aus einem fahrenden Zug gestürzt ist oder gestürzt wurde. Die Rivalität zweier Fussballvereine sollte doch nur auf sportlicher Ebene ausgetragen werden und nicht Anlass für Hass und Gewalt sein. Wir sind hier alle tief erschüttert und hoffen, dass die Menschen aufwachen und vor allem besonnen und nicht mit einer endlosen Rachekette reagieren.

So, jetzt habe ich genug ernste Fragen aufgeworfen, aber es war mir wichtig. Das Leben und auch frischgelesen.de besteht eben nicht nur aus Büchern, Mode oder anderen schönen Dingen. Manchmal holen uns die schlimmen Ereignisse ein, aber es liegt ja auch an uns, dass diese Dinge immer weniger werden. Passt auf euch auf!

2 Responses to "Erinnerung und Vergänglichkeit, was bleibt von uns?"
  1. Sehr krasser Beitrag. Klar, darüber mache ich mir ab und zu auch meine Gedanken aber ich muss sagen, dass ich nie zu lange darüber nachdenken darf, denn sonst werde ich wahnsinnig, weil ich plötzlich das Gefühl bekomme, das eigentlich nichts auch nur irgendetwas bedeutet. :/

    Ich finde es sehr inspirierend dass du auch mal über solche Themen schreibst, Charlie! 🙂 Weiter so! ♥

    XX,

    http://www.ChristinaKey.com

    • Ja, ein schwieriges Thema. Aber ich hoffe, dass das was wir tuen doch irgendwie Bedeutung hat. Ansonsten müssen wir noch ein Buch schreiben, sollte ein gutes sein, haha… Und du entwirfst ein paar sensationelle Kleider, von Coco Chanel spricht man doch schliesslich auch noch. 😉

      LG Charli

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