Das Buch hat mich tief bewegt und ich sehe manche Dinge dadurch anders. Gerade in der Pubertät brauchen wir manchmal etwas Hilfe. Bücher, wie "Tote Mädchen lügen nicht" sind sehr willkommen.

„Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher

Heute ist meine Mami mal wieder Gastbloggerin. Sie war von Jay Ashers Buch „Tote Mädchen lügen nicht“ so beeindruckt, dass sie unbedingt die erste Bewertung dazu schreiben wollte. Sie denkt, dass dieses Buch, obwohl es ja bereits als Bestseller in über 30 Ländern veröffentlicht wurde, noch mehr gelesen werden sollte. Also, seid nicht zu streng mit ihr! Das Thema ist ihr eben unheimlich wichtig und ich muss ihr Recht geben.

"Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher
Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher

Wenn meine Tochter ein Buch liest, was den Titel trägt „Tote Mädchen lügen nicht“ und in dem es um den Selbstmord einer Schülerin geht, kann ich gar nicht anders, als dieses Buch ebenfalls zu lesen. Ich denke so würde es den meisten Mamis und Papis gehen – und das ist auch richtig so. Darum richtet sich meine Buchbewertung auch eher an die Erwachsenen, die hier bei frischgelesen vielleicht das eine oder andere mal hereinschauen.

Ich habe das Buch am späten Abend angefangen zu lesen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Es hat mich einige Stunden meines Schönheitsschlafes gekostet, aber das war es ohne Einschränkungen wert. Dieses Buch kann ich vorbehaltlos Jedem empfehlen und bin der Meinung, dass es sich ebenso gut als Pflichtlektüre im Deutschunterricht, oder auch im Ethikunterricht  eignen würde. Es gibt auch eine Hörbuchfassung, die dann eventuell auch die Lesemuffel erreichen könnte.

Da „Tote Mädchen lügen nicht“ auch kein ausgesprochenes Mädchenbuch ist, sollten auch Jungs sehr gut Zugang zum Thema finden – zumal der Protagonist Clay ja auch männlich ist.

Allerdings sollte man beim Alter des Lesenden etwas vorsichtig sein. Ich würde jetzt nach dem Lesen von Jay Ashers Buch sagen, dass Charli mit ihren 13 Jahren eigentlich noch etwas zu jung ist für diese „schwere Kost“. Aber nun gut, manche Probleme kennen keine Altersgrenze, wie z.B. das Thema Freundschaft, Mobbing und Selbstzweifel.

Hätte ich dieses Buch zuerst gelesen, wäre es wohl erst einmal in Charlis Bücher-Warteschleife gewandert.

Aber auf jeden Fall hat es mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet und mich sensibilisiert. Wir Erwachsenen neigen ja manchmal dazu, die Probleme der Kids nicht ernst zu nehmen oder alles zu verharmlosen. In unserer Erwachsenenwelt haben wir es leider verlernt uns in die Psyche der Jugendlichen hineinzudenken und ihr Handeln zu hinterfragen. Insofern sollte dieses Buch auf jeden Fall Pflichtlektüre für Lehrer sein, denn ein Großteil der jugendlichen Missverständnisse begründet sich im Schulalltag oder trifft dort „fruchtbaren Boden“.

Die Geschichte um Hannah, von der wir in „Tote Mädchen lügen nicht“ in Form von Sprachnachrichten auf Tonbandkassetten hören bzw. lesen, birgt von Anfang an eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Dem Leser und auch Clay ist die ganze Zeit bewusst, dass Hannah tot ist und man mit Hilfe der Kassetten sie lediglich auf ihrem Leidensweg begleitet, aber ein Eingreifen nicht mehr möglich ist.

Trotzdem empfand ich den Schluss, den Jay Asher für sein Meisterwerk gewählt hat, als absolut hoffnungsvoll. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten.

Ich werde jedenfalls in Zukunft sehr genau auf jede kleine Veränderung meiner Kinder achten und mich fragen, ob dahinter etwas Schwerwiegenderes steckt. Wie schon im Hagakure -dem Ehrenkodex der Samurai- geschrieben steht: „Dinge von grosser Bedeutung soll man mit Leichtigkeit angehen. Dinge von geringer Bedeutung gehe man mit Ernsthaftigkeit an.“

Und von unserer Gesellschaft würde ich mir wünschen, dass wir unsere Worte und unser Handeln mehr hinterfragen und uns wieder gegenseitig mehr Respekt entgegen bringen. Auf das die Menschen sich nicht durch Abwertung ihres Gegenübers besser stellen wollen, sondern erkennen, dass man gemeinsam mehr erreichen kann.

 

 

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