Und ich begrüße den Herbst nicht nur mit meiner Herbstgeschichte - sondern mit Tee und Cookies!

Sag Auf Wiedersehen, Somelia – Eine Herbstgeschichte

Herbert Herbst geht in einem prächtigen Gewand durch die Straßen. Sein Anzug schimmert in allen Rot- und Brauntönen. Zwischendurch blitzt ein Flecken Sonnengelb hervor und auch ein Saftiges Grün ist zu erahnen.

Er begutachtet aufmerksam die Natur, die noch mehr strahlt als sein auffälliger Anzug. Grasgrün, goldgelb, himmelblau… So viele unfassbar schöne Farben tummeln sich in den prachtvollen Pflanzen, auf den mit feinen Äderchen durchzogenen Blättern und auf den von der wunderschönen Sonne beleuchteten Wiesen.

„Welch‘ Pracht hier auf der Erde herrscht!“, murmelt der Herbst begeistert von der Schönheit. „Nur selten habe ich die Ehre, noch die letzten Blüten des wunderbaren Sommers zu erkunden.“

Er spaziert weiter, an grünen Wäldern und magischen Lichtungen vorbei. Das orangefarbene Licht am Horizont verrät, dass die Sonne sich zur Ruhe legen wird und schon bald die Nacht hereinbricht.

„Herbert! Oh, Herbert Herbst! Was für eine Freude dich noch zu diesem wunderschönen, abendlichen Spektakel anzutreffen!“, schallt es von hinten. Herbst wendet sich in die Richtung der freundlichen Stimme und sieht dort die hübsche Somelia Sommer.

Sie trägt ein Kleid, das in allen Farben des Regenbogens schillert. Lila gesprenkelt ist der Saum und Schnörkel aus Wasserblau und Magenta zieren den Rock. Das Mieder ist mit Blumenmustern aus leuchtendem Gelb geschmückt und eine kleine, goldene Kette schmückt Somelias Hals.

„Guten Tag, liebe Somelia. Schön dich noch anzutreffen!“, entgegnet Herbert der wunderschönen Dame.

Somelia nickt und kommt auf den Herbst zu. „Und warum bist du hier?“, fragt Somelia mit leiser Stimme.

„Na, liebe Somelia kannst du es dir nicht schon denken? Es ist nun wieder an der Zeit für den Jahreszeitenwechsel. Ich komme um dich abzulösen.“

Somelia schaut verwirrt mit ihren wunderschönen Augen, die wie eine unentdeckte Galaxie funkeln, zu Herbert und sagt: „Wirklich jetzt schon? Ich habe das Gefühl, gerade erst angekommen zu sein… Nun gut, die Zeit rennt und man bekommt es gar nicht mit. Aber, Herbert, lass mich noch drei Tage hier bleiben und mich von der wunderschönen Natur hier verabschieden.“

Der Herbst überlegt kurz und antwortet dann: „Somelia, wenn ich dich hier noch verweilen lasse, würden wir gegen die strengen Gesetze der Natur verstoßen. Und ich möchte mir gar nicht erst überlegen, welche Konsequenzen das wohl hätte!“ Er schüttelt ganz leicht den Kopf und dann schaut er liebevoll zum Sommer.

„Wie klug deine Worte doch immer sind, lieber Herbst. Und ja, ich muss dir zustimmen: Es wäre viel zu gefährlicher der Mutter Natur zu widersprechen. Wer weiß, was dann Schlimmes geschehen würde. Das wollen wir vermeiden. Ach es fällt mir jedes Jahr schwer, aber ich muss mich wohl heute schon verabschieden, habe ich Recht?“

Herbert nickt verständnisvoll. „Verabschiede deine Blüten, Pflanzen und Tiere und sage ihnen, dass sie nicht traurig sein sollen. Schließlich kommen wir alljährlich und es wird nie ein letztes Mal geben.“

Die Sonne ist jetzt fast hinter dem Horizont verschwunden, nur ein paar vereinzelte Strahlen blitzen hervor und streifen noch kurz die in magisches Licht getauchte Landschaft.

Somelia Sommer huscht über die Felder und Wiesen hinweg, in die dunklen Wälder hinein und immer weiter fort. Sie küsst die Blüten, streichelt die Baumwipfel und umarmt die Tiere. Bald schon kommt sie wieder zurück zu dem Weg, auf dem sich die beiden Jahreszeiten getroffen haben.

Herbert Herbst steht dort immer noch geduldig wartend und lächelt.

„So.“, verkündet Somelia mit einem leichten Hauch Traurigkeit in der Stimme. „Jetzt bin ich soweit.“ Sie wischt sich eine winzige, silberne Träne von der Wange.

Schnell bewegt sie die Hand und es sieht aus, als würde sie etwas Klitzekleines weit weg, zum Horizont, werfen. Doch da taucht wie aus dem Nichts eine kleine Treppe aus gold leuchtenden Wolken auf und erstreckt sich bis zum dunklen Abendhimmel. Somelia setzt einen Fuß auf die magische Erscheinung, noch einmal wendet sie sich dem Herbst zu und lächelt ihn an. „Pass gut auf die Natur auf, ja?“.

Herbert Herbst nickt ihr zu. „Ich werde gut für sie sorgen. Das weisst du doch.“ Er zwinkert Somelia zu. Einen kurzen Moment herrscht in der ganzen Natur eine wunderbare Stille. Als wäre die Welt stehen geblieben.

Somelia Sommer schreitet immer weiter höher, bis sie nur noch ein klitzekleiner, bunter Punkt auf der hohen Treppe ist. Als sie dann voll und ganz in den Wolken verschwindet, ist plötzlich auch die Wolkentreppe weg und es ist alles dunkel.

Der Herbst steht da, den Blick zum Himmel gewandt und genießt den letzten Moment des Sommers. Eine warme Brise, die Somelia zurückgelassen hat. Ein bisschen Sommerwind.

Herbert Herbst fängt langsam an sich weiter zu bewegen und schreitet auf die großen Wiesen und Felder zu. Überall wo er entlang geht, hinterlässt er eine Spur: Die Blätter färben sich bunt, die Luft wird kühler und die Tiere stellen sich auf die neue Jahreszeit ein. Die ganze Nacht läuft Herbert Herbst über die verschiedenen Landschaften und verbreitet seine wunderbaren Farben.

Wenn wir dann am nächsten Morgen aufwachen, merken wir, wie es frühmorgens schon wieder dunkler ist, dass wir uns ein Tuch umbinden müssen, weil es herbstlich kühl geworden ist und wie die Tierwelt sich auf die neu hereingebrochene Jahreszeit einstellt.

Und dann wissen wir es: Der Herbst ist über unser Land gezogen und hat unsere Natur berührt. Und dann wissen wir es: Der Sommer hat uns verlassen und hat Platz gemacht für etwas Neues.

Und dann wissen wir es: Der Herbst ist wunderschön und wir freuen uns auf ihn.


 

Ich hoffe, euch hat meine kleine Herbstgeschichte gefallen. Ansonsten habe ich mir für den Herbst ganz viel vorgenommen. Wir werden hier leckere Herbstrezepte probieren, ein paar neue Herbstoutfits stehen auch auf meinem Plan. Ausserdem verbringe ich in den Herbstferien ein paar tolle Tage in London – zusammen mit meinem kleinen Brüderchen. Ich freue mich riesig darauf und kann es kaum erwarten!

Jetzt setze ich mich erst einmal mit meiner Familie in den Garten und genieße selbst gebackene Cookies, leckeren Tee und die wunderschöne Herbstsonne!

Und ich begrüße den Herbst nicht nur mit meiner Herbstgeschichte - sondern mit Tee und Cookies!
Und ich begrüße den Herbst nicht nur mit meiner Herbstgeschichte – sondern mit Tee und Cookies!
Cookies passen zu jeder Jahreszeit - und zu meiner Herbstgeschichte sowieso
Cookies passen zu jeder Jahreszeit – und zu meiner Herbstgeschichte sowieso

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Gefällt Dir der Post? Dann kannst Du ihn gerne in Deinem Netzwerk teilen!

Wetere Artikel von mir: