Ausser, vielleicht ein paar Hinweise zum Stoff oder so. Wenn ein Strickpullover kratzig ist, würde ich es gern wissen.

Blogger werden ist nicht schwer – authentisch bleiben, dagegen sehr!

Über Authentizität liest man ja ständig und besonders in Bloggerkreisen wird entweder diese immer stark angezweifelt, oder aber von Bloggerseite betont, dass man natürlich auch bei zunehmender Werbung immer ehrlich und authentisch bleiben wird. Aber was bedeutet es eigentlich, dieses authentisch sein? Bin ich authentisch, seid ihr es?

Das Thema interessiert mich schon eine ganze Weile und deshalb dachte ich mir, kann ich es auch gleich mit euch teilen. Vielleicht hat sich der ein oder andere Leser auch schonmal seine Gedanken gemacht, was dieses Authentizitätsding in von Social Media verseuchten Zeiten eigentlich bedeutet. 😉

Und heute geht es eben ums authentisch bleiben.
Ein paar ernste Gedanken gehören zum Erwachsenwerden dazu, oder?

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Frage nach der Authentizität früher auch schon so präsent war

Wenn man im Reallife mit Leuten zu tun hat, bekommt man bei guter Menschenkenntnis doch relativ schnell mit, ob die Freundin eine treue Seele, oder aber eine Schlange ist. Okay, auf dem Weg zum Erwachsenwerden wird man da ab und zu mal böse überrascht. Oder findet ganz plötzlich einen unerwarteten Freund, in jemandem, bei dem man es gar nicht vermutet hätte. Aber wann ist man denn nun authentisch?

Auf Instagram & Co. geben sich alle ja ein bisschen anders als sonst, manche auch ein bisschen mehr. Sind sie dann nicht mehr authentisch? Oder ist es egal, weil es alle so machen?

Ich denke, es sollte jeder selbst handhaben, wie er will. Wenn es die eigene Entscheidung ist, sollten wir es nicht verurteilen, dann gehört eben das Verstellen zum authentisch bleiben. Also ganz entspannt, Leute!

Anders ist es allerdings, wenn man mit seiner angeblichen Authentizität Werbung macht, beim Bloggen zum Beispiel!

Wenn man selbst einen Blog betreibt, schaut man sich zwangsläufig auch andere Blogger an. Und viele Freizeitblogger haben inzwischen ihr Hobby zum Beruf gemacht bzw. haben es vor. Offensichtlich gibt es eine ganze Menge Menschen die professionelle Blogger werden wollen. Manchmal befürchte ich, es gibt inzwischen mehr Blogger als echte Blogleser, aber das ist wieder ein anderes Thema. 😉

Influencer werden ist wahrscheinlich noch beliebter, aber da ist das authentisch bleiben wohl fast aussichtslos, schließlich muss alles zum Feed passen 😉

Authentisch bleiben und Geld verdienen ist offensichtlich gar nicht so leicht. Und außerdem bin ich der Meinung, dass sich jeder Leser von seinem Lieblingsblogger ein anderes Bild macht. Jeder interpretiert seine eigenen Vorstellungen (und eventuell seine eigene Authentizität) hinein. Wir wissen doch gar nicht, wie diese Internetpersönlichkeiten im wirklichen Leben so sind, also können wir es gar nicht einschätzen ob sie nun authentisch bleiben, oder auch nicht.

Wenn ein Blog mehr oder weniger nur noch für potenzielle Werbepartner geschrieben wird und nicht mehr für die Leser, verliert er seinen Reiz für mich. Aber hat dies wirklich etwas mit fehlender Authentizität zu tun, oder stört mich einfach die Art der Werbung? Ich habe so viele Blogs in letzter Zeit beobachtet und festgestellt, dass es mich auf Dauer langweilt, wenn die Storys nur noch für die zu bewerbenden Produkte und nicht mehr wirklich für die Leser geschrieben werden.

Die Persönlichkeit des Bloggers geht verloren! Aber kannte ich diese denn überhaupt?

Sicher, es stört mich schon, wenn ich angeblich persönliche Geschichten lese und diese dann mit einer Produktempfehlung enden. Wenn mir ein bestimmtes Produkt empfohlen werden soll, dann möchte ich etwas über das Produkt lesen. Dann möchte ich ehrliche persönliche Erfahrungen und keine an den Haaren herbei gezogene Story. Viele Blogger betonen gerade bei Kooperationen immer, dass dieses Storytelling die bessere Art der Werbung ist. Ist es vielleicht auch, wenn die Story wirklich passt und persönlich ist, aber ist es auch authentisch?

Eventuell ist dies der Knackpunkt: Womöglich gibt es keine bezahlte Authentizität und vielleicht ist dies auch gar nicht schlimm!

Oder, was meint ihr?
Wenn man glücklich und zufrieden ist, fällt authentisch bleiben wohl am leichtesten.

Die Bezahlung, oder der nette Werbepartner beeinflussen immer irgendwie die Präsentation des Produktes, ebenso wie ein geplatzter Deal. Dann lesen wir ganz plötzlich, dass das Festival, zu dem Blogger XY nun nicht mehr eingeladen wird, doch nicht so toll ist, wie genau vom gleichen Blogger in den letzten zwei Jahren immer behauptet. Da fühle ich mich als Leser gar nicht wohl, weil ich durch solche Posts verunsichert werde und wohl auch ein bisschen Mittel zum Zweck bin. Denn hier werden die Leser dann benutzt, um dem bösen Werbepartner mal so richtig eins auszuwischen. Nach dem Motto: Wenn ihr mich nicht mehr bucht, schreibe ich mal wie doof euer Produkt ist. Versteht ihr, was mich stört? Mit dem Produkt hat das nämlich nicht wirklich etwas zu tun.

Gegen Werbung habe ich überhaupt nichts, wenn sie gut gemacht ist.

Ich schaue mir auch gern Werbung in Zeitschriften an. Da gibt es richtig gute, aber auch verdammt schlechte, das ist klar.

Wenn ein Blogpost mit dem Anpreisen von Charaktereigenschaften, oder den persönlichen Stärken beginnt und am Ende in Parfüm-, Schmuck- , oder Kosmetikwerbung endet, finde ich es irgendwie doof. Es gibt sicher mal ein Produkt, mit dem der Blogger eine persönliche Geschichte verbindet, aber das ist wohl nicht die Regel. Und ich finde es auch absolut cool, wenn die Blogger ihre Werbepartner nach persönlichen Vorlieben aussuchen. Trotzdem ist es Werbung. Es ist ein Geschäft und wer hauptberuflich Blogger werden will, muss davon leben. Es ist also auch überhaupt nicht schlimm.

Blogger präsentieren uns doch mit ihren Beiträgen einen bestimmten Lebensstil und jeder Leser interpretiert seine eigene Geschichte hinein. Jeder Blogleser empfindet das sicher anders. Entweder man kann sich mit einem Blogger identifizieren, oder eben nicht. Basta! Dass die Person dahinter im Privaten vielleicht ganz anders ist, als wir sie uns eventuell vorstellen, sollte jedem klar sein und ist auch in Ordnung.

Was soll dieses authentisch bleiben denn nun bedeuten? Geht das eigentlich? Kann und muss unsere eigene Präsentation im Internet überhaupt authentisch sein?

Ich weiß es eigentlich auch nicht, aber auf jeden Fall vermute ich, dass authentisch bleiben immer schwierig ist und da wir uns ständig verändern, oder uns verschiedenen Situationen anpassen müssen, verändert sich unsere Authentizität vielleicht auch immer. Ich denke zum Beispiel auch, dass ich beim Schreiben auf frischgelesen.de ein bisschen anders bin, als wenn ich durch die Stadt laufe. Da würde ich meine Gedanken nicht einfach so mit allen teilen und die Leute in Gespräche verwickeln. Hier auf meinem Blog traue ich mich das und ist es deshalb weniger authentisch? Eigentlich nicht, das bin doch beides ich.

Bei Outfits ist das alles weniger kompliziert, die trage ich natürlich nicht nur für frischgelesen.de. 😉

Ausser, vielleicht ein paar Hinweise zum Stoff oder so. Wenn ein Strickpullover kratzig ist, würde ich es auch gern wissen.
Ein tolles Outfit braucht nicht viele Worte, oder?
Ein richtiges Highlight in meinem Kleiderschrank. Naja, eigentlich ist er aus Mamis Kleiderschrank, ha, ha...:)
Das hier ist ein Overall aus Glitzer Brokat und ich finde ihn super schön.
Alles selbst getestet. ;)
Ich liebe ja modische Stilbrüche: Darum trage ich zum festlichen Brokat Overall einfach mal Reebok Turnschuhe.
Eine Runde Karate kann ja immer mal vorkommen, oder?
Bewegungstest: Ihr könnt sogar einen Mae-Geri damit machen… Habe ich extra für euch ausprobiert. 😉
Profi Blogger haben da einiges mehr zu bedenken.
Ich glaube, es ist viel einfacher nur so zum Spaß zu bloggen. Dann kann ich euch einfach zeigen, was ich will. 😉

Ich hoffe, ihr habt meine etwas wirren Gedanken zum Thema Blogger werden und authentisch bleiben verstanden. Es waren Ferien und da hatte ich eben viel Zeit zum Nachdenken, oder liegt es auch am Erwachsenwerden? Ich weiß es nicht.

Authentisch bleiben ist eben ein wichtiges Thema, nicht nur für Blogger. Wollen wir authentisch sein, oder schlüpfen wir gern mal in andere Rollen und verwandeln uns in Blogger eine andere Person? Und ist dies ist am Ende nicht auch wieder authentisch, weil wir es so wollen? Egal!

Authentisch bleiben oder nicht, Hauptsache wir fühlen uns wohl dabei und tun niemandem weh. Eine andere Lösung habe ich nicht. Und ihr?

Ist das jetzt authentisch, oder will Charli jetzt etwa Blogger werden?
Pfütze, verlassenes Betriebsgelände und tanzen im Glitzer Outfit…
2 Responses to "Blogger werden ist nicht schwer – authentisch bleiben, dagegen sehr!"
  1. Genau zum Thema authentisch sein & bleiben schreibe ich meine Masterarbeit!
    Schön, dass du dich auch damit beschäftigst. Vielleicht interessiert dich das ja:

    Gemeinsam mit einem Psychotherapeuten untersuchen wir ob es möglich ist mit Hilfe von gezielten Fragestellungen und Selbstreflexion zu klaren Stellungnahmen finden.
    Es handelt sich dabei um ein kostenfreies 5 tägiges Online-Programm in dem TeilnehmerInnen eine schwierige Situation aus dem Alltag reflektieren.

    Bis jetzt wurde diese Vorgehensweise nur von ExistenzanalytikerInnen (so nennen sich TherapeutInnen der Psychotherapierichtung Logotherapie und Existenzanalyse) eingesetzt. Diese haben sie als Anleitung genutzt, um Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen, zu sich selbst zu stehen.
    In der Online-Selbsthilfe wird zum ersten Mal versucht, TeilnehmerInnen diese Methode direkt beizubringen. Dazu wird zuerst das notwendige Wissen vermittelt, dann geübt und schließlich auf eine konkrete Situation angewandt.

    Zielgruppe sind alle Menschen, die sich selbst besser kennen lernen wollen, die an Persönlichkeitswachstum und Selbstreflexion interessiert sind, die also vor allem authentischer sein möchten. Authentischer sein – was heißt das? Zu seiner eigenen Wahrheit zu stehen und zwar auch dann, wenn die Umgebung darauf möglicherweise ablehnend reagiert, sein eigenes Potenzial zu leben und es zu wagen, auch mal „Nein!“ zu sagen, wenn andere ein „Ja!“ von einem erwarten.

    Interessiert?
    Die Selbsthilfe-Anleitung ist online erreichbar unter: http://www.authentischsein.at

    ps. Es handelt sich neben einer Selbstreflexions-Anleitung auch um eine Studie, das heißt es sind Fragebögen auszufüllen, dafür ist das ganze abgesehen von deiner Zeit kostenfrei!

    • Das klingt ja interessant. Mein Artikel zielt zwar eher in eine andere Richtung, aber die eigene Authentizität zu hinterfragen kann ja nicht schaden. Ich werde mir den Fragebogen mal näher anschauen und dann entscheiden, ob es für mich Sinn macht. Danke für deinen Kommentar und viel Erfolg bei der Masterarbeit. 🙂
      LG Charli

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Gefällt Dir der Post? Dann kannst Du ihn gerne in Deinem Netzwerk teilen!

Wetere Artikel von mir: