Erste Grüße aus England!

Lange habt ihr nichts von mir gehört. Über zwei Monate war es still hier, aber irgendwie habe ich ja einen guten Grund dafür. Seit Anfang September bin ich schon in England und genieße das britische Leben. In den letzten Wochen habe ich mich hier in eine neue Familie, in eine neue Schule eingelebt und neue Freunde gefunden, da habe ich ganz vergessen, mal wieder einen Post zu schreiben. Und das obwohl ich weiß, dass ihr sicher hören wollt, wie es mir hier so ergeht.

Ich brauche eigentlich gar nicht lange herumzureden: Ich fühle mich hier wirklich wohl. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht gedacht, dass ich mich hier so schnell einleben würde. Erstmal hat man ja Bedenken, ob wirklich alles so ist, wie man es sich erhofft, ob die Leute nett sind, ob man sich in der Schule zurecht findet. Aber jetzt frage ich mich, wieso ich Energie in Besorgnis investiert habe, wo es doch jetzt alles so super läuft.

Die glücklichste Charli
Seht mal, wie glücklich ich aussehe… 🙂

Ich habe so ein Glück mit meiner Gastfamilie. Einige, die auch als Austauschschüler aus allen möglichen Ländern hierher gekommen sind, erzählen kaum von ihren Gastfamilien und das, weil sie die meiste Zeit in den eigenen Zimmern verbringen und kaum Kontakt zu ihren temporären Eltern und Geschwistern haben. Aber ich sitze fast jeden Abend zusammen mit meiner Familie im Wohnzimmer, wir quatschen, schauen TV und essen manchmal eine nächtliche Eiskugel. Meine beiden Gastgeschwister, ein kleines 7-jähriges Mädchen und ein 9-jähriger Junge, sind sehr aktiv, aber auch sehr herzlich. Die Kleine ist außerdem ganz fasziniert von meinem mitgebrachten Keyboard und möchte am liebsten immer in meinem Zimmer stehen und herumklimpern. Da ist dann egal, ob ich gerade einen Essay für die Schule schreibe, „A million dreams“, ein Song, den wir auf ihren Wunsch hin immer zusammen singen, hat Vorrang.

Ist er nicht süß?


Die Bilder entstanden übrigens bei unserem ersten gemeinsamen Ausflug und meinem ersten „Fotojob“. Meine Gastfamilie wollte nämlich ein paar schöne neue Fotos von sich und insbesondere den Kindern haben, um sie dann der Oma zum Geburtstag zu schenken. Und da kam ich mit meiner Kamera gerade recht. Wir sind dann zum Strand, der nicht sehr weit weg von meinem Gasthaus ist, gefahren und haben ein paar wirklich schöne Fotos geschossen. Am Ende waren alle sehr glücklich mit dem Ergebnis! 🙂

Und es hat wieder einmal bewiesen, dass Photoshoots, bei denen man zusammen Spaß hat, immer die besten Ergebnisse hergeben.

Das College, an dem ich derzeit bin, ist noch ein Faktor, der hier eine erhebliche Rolle spielt, dass ich mich so wohlfühle. Als ich mich für das Jahr angemeldet habe, habe ich Musik, Fotografie und Physik als meine Fächer gewählt. Und die Stunden hier sind wirklich klasse, ich habe, glaube ich, noch nie so motivierte Lehrer gesehen. In Musik ermutigt uns unsere Lehrerin ständig irgendwelchen Orchestersachen beizutreten, in Physik werden Sachverhalte durch eigens (insbesondere in Nachtclubs) erlebte Alltagsgeschichten verdeutlicht und in Fotografie ist es Pflichtaufgabe an einem Youth Award Wettbewerb teilzunehmen. Klar, das erfordert harte Arbeit, aber irgendwie motiviert es einen viel mehr, oder?

Mit Special Guest Möwe.
Das ist das Hard Brock Café, die Kantine des Brockenhurst Colleges, meiner derzeitigen Schule.
Das College ist in einem kleinen Dorf inmitten des New Forest National Parks…
…und freilaufende Pferde und Esel sind hier ein täglicher Anblick. 😀

Schon jetzt, nach zwei Monaten Aufenthalt, habe ich einige neue Freunde gefunden. Dank des Induction Programms des International Departments des Colleges konnten wir internationale Schüler uns schon eine Woche vor richtigem Schulbeginn kennenlernen. Zu den Ausflügen reisten wir definitiv nicht nur als eine „Seven Nation Army“, hier sind Schüler von überall: Brasilien, Chile, Türkei, China, Vietnam, Ägypten und natürlich auch so einige Europäer. Es war so interessant, immer, wenn du wen neues angesprochen hast, hattest du wen von einem ganz anderen Kontinent kennengelernt.

Das Bild entstand in der „Arcado Lounge“, unserem derzeitigen Stammlokal. Ich und meine Freunde lieben es dort einfach!

Ihr merkt, ich bin begeistert. Und das werdet ihr hier auf meinem Blog in Zukunft noch öfter zu spüren bekommen. Mein Fotografieunterricht inspiriert mich auch zu Nachmittagen im Towncenter und am Hafen, nur mit mir und meiner Kamera. Also gibt es genug Stoff für ein paar mehr Blogposts von der Insel!

Charli im Fotografie-Wahn!

Und hier seht ihr mich ganz in meinem Element. ;)
Ich gehe regelmäßig auf fotografische Erkundungstour, manchmal alleine, manchmal mit meinen Friends.
;)
Lege ich die Kamera überhaupt noch aus der Hand?

So, jetzt werde ich aber erst einmal mein langes Wochenende genießen. Hier in England gibt es nämlich regelmäßige sogenannte „Staff Training Days“, an denen Schüler nicht zur Schule müssen, einzig und allein die Lehrer. Und das betrifft für mich Freitag und Montag, also heißt es, relaxen und ganz viel cooles Zeug erleben…

 Mensch, das könnten wir in Deutschland auch mal einführen, da hätte sicher niemand etwas gegen. 😉

Jetzt noch ein paar Eindrücke aus meiner neuen Heimat und dann verabschiede ich mich in meinen Feierabend!

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