On – Off Beziehungen im Kleiderschrank: Mamis altes Jean Paul Gaultier Shirt
Meinen neuen Rock kennt ihr bereits vom Sonntagsspaziergang hier und heute bekommt er Gesellschaft von einem „neuen“ Shirt. Und was bedeuten die Anführungsstriche? Ist es jetzt neu, oder nicht?
Erkläre ich euch gleich, aber erstmal zeig euch meine Errungenschaft:


So, nun die Erklärung: Für mich ist das Jean Paul Gaultier Shirt wirklich ganz neu, aber für meine Mami ist es ein uraltes Teil. Sie hat es beim Ausräumen ihres Kleiderschrankes wiedergefunden und mich gefragt, ob es nicht etwas für mich wäre. Welch eine Frage?
Natürlich ist das Jean Paul Gaultier Shirt etwas für mich!
Ich sage doch nicht „nein“ zu kostenlosen Designerteilchen. Und dann noch von so einem namhaften Designer.
Jean Paul Gaultier hat früher viele Bühnenoutfits für Madonna und andere berühmte Stars entworfen. Seine Mode war wirklich meistens sehr gewagt, aber eben auch wegweisend.
In München läuft gerade eine Jean Paul Gaultier Ausstellung, die ich mir zu gern ansehen würde. Aber vielleicht wohnt jemand von euch in der Nähe und dann solltet ihr euch das nicht entgehen lassen. Erzählt mir dann, wie es war. Da würde ich mich wirklich freuen.
Zurück zu meinem Shirt:
Es ist wirklich schon viele Jahre alt. Ein richtiges Vintage-Teil. Ich kann euch sogar sagen, aus welcher Kollektion es ist, denn diese Botschaft ist im Muster auf dem Jean Paul Gaultier Shirt enthalten: Herbst/Winter Kollektion 1997/98! Wahnsinn, oder? Fast zwanzig Jahre alt und nicht kaputt gegangen. Ausser, dass es früher einen kleinen Rollkragen hatte, den meine Mami abgeschnippelt hat. Er hat gekratzt, sagt sie. Naja, da schnippelt man dann einfach an so einem Designerteil rum. Typisch Mami, da kennt sie nichts!





Zu den Krönchenbildern habe ich auch eine passende Anekdote aus der Schule:
Meine Kunstlehrerin hat einmal zu mir gesagt: „Ja, von dir sind wir ja Krönchen gewohnt Charli.“
Ich denke, es war damals nicht positiv gemeint, aber inzwischen haben nicht mehr alle ein Problem damit, wenn ich mich auffallend kleide. In der letzten Kunststunde musste ich sogar als Beispiel für einen individuellen Look nach vorne kommen und erklären wie ich meine Outfits zusammenstelle.
Ausgerechnet an diesem besagten Tag hatte ich natürlich nur ganz normale Sachen an. Ist ja klar, da hat man schon einmal die Chance anderen von seiner Liebe zur Mode zu berichten und steht dann in Jeans und Schlabbershirt vor der Klasse. Ich habe mich echt ein bisschen geärgert, dass ich morgens so uninspiriert war. Aber auch das ist doch normal, oder? Niemand ist jeden Tag gleich und manchmal fehlt die Lust, die Modelust.
Oder es ist einfach zu früh für Mode.
Wäre mal interessant, wann Jean Paul Gaultier so aufsteht, oder ob er auch manchmal keine Lust auf ausgefallene Looks hat. Wahrscheinlich trägt er deshalb oft diese Streifenshirts, die sind ein guter Kompromiss. Zumindest als Mann. Als Frau oder Mädchen müssen wir schon ein bisschen einfallsreicher sein. Streifenshirts sind für uns ja eher Basics, wenn auch sehr schöne.

