Was bedeutet das eigentlich für mich, dieses "Erwachsenwerden"?

Was bedeutet das eigentlich – dieses Erwachsenwerden

„Wenn Erwachsenwerden bedeutet, es wäre unter meiner Würde, auf einen Baum zu klettern, dann werde ich nie erwachsen, nie erwachsen, nie erwachsen! Ich nicht!“

sagt Peter Pan und auch ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Gerade jetzt vor der Jugendweihe, wo jeder denkt er muss uns Kids daran erinnern, dass wir bald erwachsen sein werden.
Einfach so erwachsen. Über Nacht?

Und was heisst es denn eigentlich Erwachsen zu werden?

Ist Erwachsenwerden nun etwas positives oder eher eine traurige Angelegenheit? Will ich das überhaupt?
Ist Erwachsenwerden nun etwas positives oder eher eine traurige Angelegenheit? Will ich das überhaupt?

Also, auf Bäume bin ich jetzt noch nicht so oft geklettert und darum würde es mir wohl auch nicht besonders fehlen. Aber ich bin ja schliesslich auch Charli und nicht Peter Pan. Darum beschäftigen mich eben andere Dinge, die ich als erwachsene Charli vielleicht nicht mehr so machen kann, wie ich es möchte. Demzufolge ist wohl auch das Erwachsenwerden etwas ganz individuelles.

Ihr kennt ja sicher auch diese typischen Erwachsenen-Sprüche. So etwas wie: Also bei uns war das alles ganz anders, wir hätten uns das nie erlauben können… Und so weiter. Ihr wisst was ich meine.

Sind wir also erwachsen, wenn wir so etwas dann auch sagen? Oder empfinden wir es dann auch so? Erinnern wir uns dann daran, wie doof wir diese Sprüche immer fanden?

Ich finde ja, dass dieses Erwachsenwerden oft wie etwas Negatives klingt und darum habe ich mich gefragt: Will ich das denn wirklich, oder muss ich es sowieso? Kann ich auch noch Kind bleiben, oder geht das dann nicht mehr?

Oha, ich glaube dass hier wird der Post mit den meisten Fragezeichen. Ein Frage-Zeichen-Post sozusagen.

Mir fällt an vielen Erwachsenen auf, dass sie nicht mehr so fröhlich sind. Auf der Strasse oder beim Einkaufen sehe ich oft grimmige Gesichter. Ist das etwa erwachsen? Schlechte Laune, oder sind es immer Sorgen und Stress?

Ja, natürlich weiss ich auch, dass wir als Erwachsene später eine Menge zu tun haben. Wir werden arbeiten gehen, unser eigenes Geld verdienen und das muss dann auch für Miete, Essen, Klamotten und diese ganzen Dinge reichen.

Geld spielt also schon einmal eine sehr grosse Rolle im Leben eines Erwachsenen. Ist klar. Das können wir auch schon als Kinder verstehen.

Stress und Pflichten haben wir aber als Kinder auch oft und Sorgen kennen wir auch schon. Zum Beispiel wenn es um die Schule geht, um unsere Noten.  Oder wir machen uns manchmal eben auch Sorgen um uns selbst und auch um unsere Freunde oder die Familie.

Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass unsere Sorgen von Erwachsenen nicht immer ernst genommen werden. Da gibt es dann auch gern diese Prophezeiungen, dass das noch gar nichts ist und „wartet erst einmal ab, bis ihr gross seit, da habt ihr dann richtige Sorgen.“

Meine Güte, klingt aber gar nicht gut dieses Erwachsenwerden.

Soll ich meine Jugendweihe absagen?

Ha, ha, das kommt doch gar nicht in Frage! Ich freue mich darauf und ich habe mir ganz fest vorgenommen, dass ich einfach ein ganz anderer Erwachsener werde und mir damit auch noch so richtig Zeit lasse.

Meine Eltern sind damit einverstanden, sie finden ja sowieso immer, dass die Zeit viel zu schnell vergeht. Ha! Das ist auch so ein typischer Spruch von Erwachsenen. Die Zeit vergeht bei denen irgendwie immer zu schnell.

Also ich kenn das nur von den Ferien, oder bei anderen schönen Dingen, die sind dann immer viel zu schnell vorbei. Aber wenn etwas keinen Spass macht, dauert es ewig und die Zeit vergeht gar nicht.

Hey, das heisst doch eigentlich, dass die Erwachsenen offensichtlich viel mehr coole Sachen erleben, wenn bei ihnen die Zeit angeblich immer so rennt. Oder wie seht ihr das?

Im aktuellen FLOW Magazin geht es auch darum, dass man als Erwachsener nicht mehr so richtig spielt. Das hat mich übrigens auch zu meinem Motivationspost vom Sonntag inspiriert.

Und in der FLOW  wurde auch erklärt, dass es beim Spielen nicht um ein Ergebnis oder ein Ziel geht, sondern einfach um den Spass, den man dabei hat. Hier geht es nicht darum zu gewinnen oder weiterzukommen. Und es ist auch absolut egal was man tut. Hauptsache man liebt es!

Da habe ich mich sofort an eine Situation erinnert, die ich erst kürzlich mit meiner liebsten Frau Mama erlebt habe.

Als ich nämlich in letzter Zeit sehr viel gleich aussehende Ballerinas gemalt habe, fand sie es irgendwie merkwürdig und machte mir Vorschläge, was ich noch so zeichnen könnte. Oder wie ich meine Zeichnung verbessern könnte.

Aber darum ging es mir gar nicht, ich wollte einfach entspannen und fand es unheimlich toll, so vor mich hinzumalen. Ohne das Ziel, irgendwann die perfekte Ballerina zeichnen zu können.

Naja, ich habe dann ein oder zwei andere Motive gemalt und Mami war wieder beruhigt. Dann ging es aber mit den Ballerinas weiter. Ich bin doch noch ein Kind, ich will spielen und ich darf das auch. Danke liebes FLOW Magazin!

(Mami hat den Artikel natürlich auch schon gelesen und malt jetzt auch Ballerinas. Nein natürlich nicht, aber sie hat es wohl verstanden und weiss jetzt, dass mit ihrer Tochter also alles in Ordnung ist. Zumindest was das Spielen betrifft.)

Also haben die Erwachsenen auch nicht immer Recht, aber das wussten wir ja bereits. Oder?

Ich glaube, wir könnten hier noch ewig so weitermachen und Dinge aufzählen, die an Erwachsenen irgendwie merkwürdig sind.

Wir Kids sollten uns alle einfach vornehmen, dass wir eben anders werden.

Ja, und vielleicht sollten wir auch den Mut haben die Erwachsenen viel öfter zu fragen, wie sie denn früher so waren.

Das wäre bei manchen Menschen wirklich sehr interessant. Ich kenne eine Menge Erwachsene, bei denen ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass sie auch einmal Kind waren. Wir sollten sie einfach daran erinnern!

Es gibt ja auch wirklich viele gute Bücher da draussen, die sich mit dem „Coming of Age“, dem Erwachsenwerden beschäftigen. „Margos Spuren“ von John Green zum Beispiel hatte ja auch so einen Schluss, der uns gezeigt hat, dass das Leben vielleicht ganz anders sein wird, als wir es uns immer vorgestellt haben.

Wir dürfen also gespannt sein und ich bin absolut überzeugt:

Unser Leben wird Klasse! Wir werden die lustigsten Erwachsenen überhaupt und malen den ganzen Tag Ballerinas! (Sorry Mama, aber den konnte ich einfach nicht auslassen!)

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