Ziemlich beste Freunde. Reicht uns das?

Den französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ kennt ja mittlerweile jeder. Und wer ihn jetzt noch nicht kennt, sollte sich diesen unbedingt anschauen, denn er ist genial. Aber ich will euch jetzt keinen Film vorstellen, sondern habe mir den Titel geklaut, denn es soll heute um Freundschaft gehen, genau wie im Film.

Neben Respekt, ist in meinen Augen Freundschaft eine der wichtigsten Dinge im Leben, die wir auch selbst beeinflussen können. Und mit denen wir die Welt verändern, sie besser machen. Natürlich kann ich mit einer gesunden Lebensweise auch meine Gesundheit positiv beeinflußen, aber eben nur bedingt. Wenn ich aber freundlich und respektvoll in die Welt gehe, mich nicht über jeden Mist ärgere, oder mir die gute Laune verderben lasse, wird sich das in jedem Fall auf meine Umwelt auswirken. Sie werden mich für verrückt und bescheuert halten? Naja, manche vielleicht, aber viele andere werden hoffentlich dann genauso freundlich zu mir sein und ich kann mich dann vor Freunden kaum retten. 😉

Was macht Freundschaft eigentlich aus?

Ich denke, da hat jeder seine eigenen Ansichten, was einen guten oder gar den besten Freund ausmacht. Manche glauben eventuell, dass ein bester Freund immer der gleichen Meinung sein muss. Er darf nie kritisieren, muss alles toll finden, was man auch toll findet u.s.w.. Also, mal ehrlich: Gibt es etwas Langweiligeres, als jemanden der keine eigene Meinung hat, der nie eigene Ansichten vertritt und mit euch diskutiert, euch herausfordert?

Das wäre nichts für mich. Ich möchte jetzt natürlich auch keine Freundin, die stets und ständig anderer Meinung ist, einfach nur aus Prinzip. Aber ich finde es toll, wenn man eben auch ein bisschen verschieden ist. Das ist doch viel spannender. Jeder sollte den anderen inspirieren und Freunde sollten sich nicht gegenseitig kopieren.

Ziemlich beste Freunde, sind eben ein bisschen gleich, und ein bisschen verschieden, oder?
Ziemlich beste Freunde – sind eben ein bisschen gleich, und ein bisschen verschieden, oder?

Ich habe sowieso immer ein komisches Gefühl, wenn alle mit diesem Begriff – bester Freund oder beste Freundin – um sich schmeißen. Erstens, frage ich mich immer: Gibt es eine Rangliste bei Freundschaft, oder was soll das? Und zweitens, fällt mir auch oft auf, dass es mit den besten Freunden oft sehr schnell vorbei ist. Warum können wir nicht alle einfach Freunde sein, ganz ohne Adjektiv davor. Vielleicht sollten wir unsere Freunde eher nach ihren Charaktereigenschaften, oder dem was wir mit ihnen am liebsten tun, einschätzen. Es gibt bestimmt die modebewusste Freundin, mit der wir am liebsten Shoppen gehen, oder die, mit der wir gemeinsam über Bücher quatschen. Oder die Sportskanone, die uns zu mehr Aktivität bringen kann, oder die Freundin, mit der wir gut lernen können, oder einfach quatschen. Sind das nicht alles beste Freundinnen, oder sind es nur ziemlich beste Freunde? Was meint ihr?

Ich glaube ja auch, dass es noch so ein Kinderding ist, dieses „beste Freunde oder nicht“. Und wir wollten doch Erwachsen werden, also weg mit diesem Kindergartendenken!

Wollen wir nicht lieber zwanzig ziemlich beste Freunde haben, als nur eine beste Freundin?

Och, ich könnte auch hundert verschiedene Freunde vertragen, möglichst in der ganzen Welt verteilt. Die sieht man dann vielleicht nur alle paar Jahre mal, aber freut sich darauf und hat sich eine Menge zu erzählen. Und man hätte immer eine Unterkunft… 😉

Warum sollte man seine Freundschaft nur auf ein paar Wenige verteilen, wenn es doch soviel tolle Menschen da draußen gibt? Ja, und ganz genau da ist das Problem, denn es gibt leider auch eine ganze Menge Menschen da draußen, die es sich und ihrer Umwelt schwer machen. Sie sind unzufrieden mit sich und lassen das dann einfach an ihren Mitmenschen aus. Mit denen will ich eigentlich nicht befreundet sein. Ich brauche keine Freundin, mit der ich über die Anderen ablästern kann. Das macht mir schlechte Laune. Und über Leute, die ich nicht mag, will ich eigentlich auch nicht soviel reden. Dann lasse ich sie ja in mein Leben und da haben sie nichts zu suchen.

Ja, und auf gar keinen Fall sollte man seine Freunde nach Äusserlichkeiten bewerten...
Ja, und auf gar keinen Fall sollte man seine Freunde nach Äusserlichkeiten bewerten…

Manchmal verändern wir uns ja auch und wachsen irgendwie aus bestimmten Freundschaften heraus. Aber sind das dann nicht mehr unsere Freunde, nur weil wir nicht mehr viel mit ihnen zu tun haben. Ist Freundschaft echt so vergänglich? Wenn es so ist, was war diese Freundschaft dann wert? Bei manchen ehemaligen besten Freunden führt es ja sogar zu Rivalitäten. Muss das wirklich sein? Liegt es nicht auch an uns, dem entgegenzuwirken?

Klar, wäre es super toll, wenn wir alle Freunde sein könnten, aber das geht wohl leider nicht. Muss ja auch nicht! Aber Respekt sollten wir alle voreinander haben und auch vor vergangenen Freundschaften. Dann wäre die Welt mit Sicherheit eine bessere. Und wir wären soviel glücklicher, aber das habe ich ja hier schonmal erwähnt.

Jetzt wünsche ich euch ein tolles Wochenende! Mit wem auch immer! 😉

anstellen1 Vielleicht sollte ich meinem Freund hier mal ein bisschen Leben einhauchen...
Mal sehen, was wir zwei an diesem Wochenende so anstellen! Vielleicht sollte ich meinem Freund hier mal ein bisschen Leben einhauchen…

 

4 Responses to "Ziemlich beste Freunde. Reicht uns das?"
    • Dankeschön, ja das Kleid mag ich auch gern. Ist nur etwas unpraktisch für die Schule, darum ist es mein Ferienkleid. 😉

      Ich schaue gleich mal bei dir vorbei und nehme natürlich gern teil. Bis gleich!

      LG Charli

  1. Hallo liebe Charli,

    ich muss ja gestehen, ich bin ganz schön beeindruckt! Deine Einstellung finde ich klasse und du bist damit so vielen Menschen (auch oder vielleicht besonders älteren Menschen) voraus. Dass „beste“ Freundschaften irgendwann doch sehr schnell vorbei gehen können, ist mir auch erst kürzlich aufgefallen. Da habe ich mich auch gefragt „Okay, und wer ist jetzt meine beste Freundin?“ Darauf habe ich keine Antwort gefunden, denn ich konnte (und wollte) dann auch keine auf den ersten Rang setzen und eine andere „nur“ auf den zweiten. Das ist ja im Grunde auch total unwichtig. Toll finde ich, dass du von Lästereien nichts hältst. Ich sehe das auch so, wobei ich wirklich sehr oft in Versuchung gebracht werde. Ich werde fast jeden Tag damit konfrontiert. Meist auf der Arbeit, eher selten im eigenen Freundeskreis. Aber ich frage mich dann auch jedes Mal, warum man sich das Leben so schwer machen muss. Kann man nicht einfach jeden leben lassen ohne zu urteilen? Jeder hat das Recht sein Leben so zu gestalten, wie er das für richtig hält und ich finde es unglaublich nervig und unangebracht, wenn Menschen meinen, darüber urteilen zu müssen. Manchmal ertappe ich mich aber dabei, selbst zu urteilen, wenn ich jemandem in komischen Outfit auf der Straße sehe, aber dann erinnere ich mich wieder und freue mich, dass die Person ihr Ding durchzieht. Auf jeden Fall ein ganz toller Beitrag!

    Liebe Grüße,
    Maj-Britt

    • Oh, was für ein toller Kommentar! Danke, liebe Maj-Britt!

      Ja, dieses beste Freundin-Ding ist gar nicht so einfach und darum finde ich es toll, ganz viele Freunde zu haben.
      Klar, ab und an ertappe ich mich auch beim Bewerten. Ist wahrscheinlich menschlich, aber du hast Recht, dass man sich damit einfach nur das Leben schwer macht.
      Und auffallende Outfits sind ja total mein Ding, gucke ich mir gern an, weil sie die Welt ein bisschen bunter machen. In Städten wie London oder auch Berlin finde ich das immer cool, da stört sich niemand daran. Ich kleide mich auch gern mal „komisch“, jedenfalls gucken manche dann so, als ob ich ihnen etwas getan hätte. Aber manchmal wird man auch angelächelt und das finde ich schön. 😉
      Schön, dass du bei mir vorbeigeschaut hast und so einen netten Kommentar dagelassen hast. Vielleicht hören wir jetzt öfter voneinander. 🙂

      Liebe Grüße
      Charli

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